Walter Mann
- Geb. am} 22.0.1918
- Geburtsort: Wien
- Kategorie: Diplomstudiengang
- Heimatberechtigung: Wien (Wien), Österreich
- Staatsbürgerschaft: Österreich
Walter Mann war der jüngere Sohn des Oberstadtarztes Dr. Max Mann. Er war zwischen Wintersemester 1936/37 und Wintersemester 1937/38 drei Semester an der Hochschule für Welthandel inskribiert. In den Unterlagen der Hochschulverwaltung wurde dem jüdischen Studenten das Sommersemester 1938 handschriftlich wieder gestrichen, das Studiengeld für dieses Semester wurde zurückgezahlt. Nach den schriftlichen Arbeiten im Verlauf der Pflichtübungen, die Mann im Juni 1937 ablegte, hat er keine Prüfungen mehr an der Hochschule für Welthandel ablegen können. Während des Studiums wohnte er am Hofferplatz 9 (16. Wiener Gemeindebezirk). Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Auch für seinen Bruder Kurt Mann (geb. 16. Oktober 1916 in Wien) bedeutete der ‚Anschluss‘ Österreichs das Ende des Studiums: Er musste mit dem Sommersemester 1938 im Zuge der rassistischen Verfolgung durch das NS-Regime sein Medizinstudium an der Universität Wien abbrechen. Von ihm ist verbürgt, dass er noch im selben Jahr die elterliche Wohnung am Hofferplatz 9 verließ, nach Frankreich emigrierte, sich im Jahr darauf der Fremdenlegion anschloss und nach Algerien und Marokko ging – also in zwei Länder, die damals zum französischen Kolonialreich gehörten. In Frankreich und Algerien versuchte er, ein naturwissenschaftliches Studium fortzusetzen, das er jedoch nicht abschließen konnte. Im selben Jahr, in dem die deutsche Wehrmacht in Frankreich einfiel, emigrierte Kurt Mann in die USA. Seit 1940 lebte er in den Vereinigten Staaten und wurde später Bankdirektor.
Autor: Johannes Koll
Unterstützung bei der Recherche: Barbara Timmermann
Quellenhinweise
Wirtschaftsuniversität Wien, Universitätsarchiv, Studierendenkarteikarte und Alte Prüfungsliste.
Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938, Eintrag zu Kurt Mann, http://gedenkbuch.univie.ac.at [18. April 2017].