Walter Koch
- Geb. am} 1.0.1918
- Geburtsort: Wien
- Kategorie: Diplomstudiengang
- Staatsbürgerschaft: Österreich
Zu einem unbekannten Zeitpunkt nach dem ‚Anschluss‘ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland beabsichtigte Walter Koch, an der Wiener Hochschule für Welthandel zu studieren. Aufgrund jüdischer Vorfahren jedoch wurde ihm dies im Dezember 1941 vom Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (Berlin) untersagt. Als Begründung führte das Ministerium an, dass Koch sich während seines Wehrdienstes nicht „wegen Tapferkeit vor dem Feinde“ ausgezeichnet habe. Damit entsprach er nicht der Studienvoraussetzung, die im NS-Staat während des Zweiten Weltkriegs für sogenannte ‚Mischlinge‘ männlichen Geschlechts galt. Hierbei handelte es sich um eine rassistisch motivierte Diskriminierung.
Im Zuge des Wehrdienstes geriet Koch in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung kehrte er Anfang Juni 1946 in die Wohnung in der Schönbrunnerstraße 58 (5. Wiener Gemeindebezirk) zurück, in der er bereits seit Juni 1937 gemeldet gewesen war. Hier lebte er bis zu seiner Hochzeit im April 1950. Mit seiner Ehefrau Elfriede (geb. 20. Februar 1926 in Wien, Mädchenname Hofer) zog er in die Neilrichgasse 105/1/15 (10. Bezirk). 1964 übersiedelte er nach Ober St. Veit (13. Bezirk). Auf dem dortigen Friedhof wurde Koch am 5. August 2003 beigesetzt, nachdem er am 23. Juli desselben Jahres im Alter von 85 Jahren verstorben war.
Autor: Johannes Koll
Quellenhinweise
Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, 02 Unterricht, Kurator der wissenschaftlichen Hochschulen in Wien, Kart. 13, GZ 5201 ex 1941-1944.
Meldeauskunft des Wiener Stadt- und Landesarchivs, GZ MA 8 – B-MEW - 1466047/2014.
Friedhöfe Wien, Verstorbenensuche: http://www.friedhoefewien.at/eportal/ [21. Oktober 2014].