Kurt Waldapfel

  • Geb. am} 8.0.1914
  • Geburtsort: Wien
  • Kategorie: Diplomstudiengang
  • Heimatberechtigung: Wien (Wien), Österreich
  • Staatsbürgerschaft: Österreich

Kurt Waldapfel hat zwischen Wintersemester 1933/34 und Sommersemester 1937 die sechs Semester des Diplomstudiengangs vollständig absolviert. Danach hat er die Diplomarbeit eingereicht, die als "recht gute Arbeit" beurteilt wurde. Außerdem hat er Teile der Diplomprüfung abgelegt. An der Dritten Prüfung (in Volks- und Betriebswirtschaft) jedoch, die für den 18. März 1938 anberaumt war, hat der jüdische Student nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Österreich nicht mehr teilgenommen. Der 'Anschluss' dieses Landes an das nationalsozialistische Deutschland hat somit den erfolgreichen Abschluss des Diplomstudiums verhindert.

Außerdem sah sich Waldapfel gezwungen, Österreich zu verlassen. Am 13. September 1938 gab er die Wohnung in der Paulusgasse 5/13 (3. Wiener Gemeindebezirk) auf, in der er seit 1930 gemeldet war, um sich über die Türkei nach Palästina in Sicherheit zu bringen. In diesem britischen Mandatsgebiet hat Waldapfel Holocaust und Zweiten Weltkrieg überlebt.

Ende September 1947 kehrte er nach Wien zurück, im Januar des folgenden Jahres heiratete er die fast gleichaltrige Margarete Brozek (geb. 12. Mai 1914 in Wien). Das zwangsweise abgebrochene Studium hat er jedoch nicht wiederaufgenommen bzw. zum Abschluss gebracht.

Am 30. Juni 1983 wurde Kurt Waldapfel auf dem Friedhof Baumgarten begraben. Hier ruht auch seine Gattin; sie verstarb im Alter von 85 Jahren.

 

Autor: Johannes Koll

Quellenhinweise

Wirtschaftsuniversität Wien, Universitätsarchiv, Studierendenkarteikarte und Alte Prüfungsliste.
Meldeauskunft des Wiener Stadt- und Landesarchivs, GZ MA 8 – B-MEW – 699796/2013.
Verstorbenensuche auf Wiener Friedhöfen, http://www.friedhoefewien.at/eportal/ep/home.do?tabId=0 [30. August 2013].

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