Franz Rauscher

  • Geb. am} 30.0.1900
  • Geburtsort: Wien
  • Kategorie: Diplomstudiengang
  • Heimatberechtigung: Wien (Wien), Österreich
  • Staatsbürgerschaft: Österreich

Franz Rauscher trug denselben Vor- und Nachnamen wie sein Vater, der für die Österreichischen Bundesbahnen tätig war.

Nach dem Besuch von Volks-, Bürger- und Handelsschule war Franz Rauscher jun. im Sommersemester 1938 als außerordentlicher Hörer an der Hochschule für Welthandel inskribiert. Ob er hier überhaupt an Lehrveranstaltungen hat teilnehmen können, ist nicht erwiesen. Denn gleich nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich wurde er von den nationalsozialistischen Machthabern verhaftet. Schon vom vorhergehenden Regime war der bekennende Sozialdemokrat aus politischen Gründen verfolgt worden: Im Nachgang zum Bürgerkrieg vom Februar 1934 war Rauscher von den Organen des austrofaschistischen „Ständeregimes“ verhaftet und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden, die er im sog. Anhaltelager Wöllersdorf absitzen musste.

Von den Nationalsozialisten wurde Franz Rauscher zwischen 1939 und 1945 in den Konzentrationslagern Buchenwald (bei Weimar) und Majdanek (bei Lublin) interniert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sich Rauscher in vielfältiger Weise am Wiederaufbau Österreichs. So gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Sozialistischen Partei Österreichs. Zwischen Dezember 1945 und November 1949 saß er für die SPÖ im Nationalrat und fungierte 1945/46 als deren Zentralsekretär. Darüber hinaus war er Funktionär der Eisenbahnergewerkschaft und der Konsumgenossenschaften. Schließlich amtierte er zwischen 29. September und 20. Dezember 1945 als Unterstaatssekretär für Sicherung, Verwaltung, Planung und Verwendung öffentlichen Vermögens sowie vom 28. März 1946 bis 11. Jänner 1947 als Staatssekretär im Bundesministerium für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung. Außerdem leitete Rauscher zwischen 1945 und 1972 das Österreichische Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, dessen Gründung im Jahr 1924 auf den namhaften Nationalökonomen Otto Neurath zurückgeht, und war Mitglied im Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Ein- und Mehrfamilienhäuser Baugenossenschaft.

Franz Rauscher ist am 11. März 1988 in Wien verstorben.

 

Autor: Johannes Koll

Quellenhinweise

Wirtschaftsuniversität Wien, Universitätsarchiv, Studierendenkarteikarte.
Republik Österreich/Parlament: Wer ist Wer – Biografie von Franz Rauscher, http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_01558/index.shtml [4. Oktober 2019].
Wien Geschichte Wiki: Franz Rauscher, http://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Franz_Rauscher [4. Oktober 2019].

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